Unser Mitglied André Schumann hat am 29. Juni am Ironman in Frankfurt teilgenommen.
Hier ist sein Bericht:
Pünktlich um 4 Uhr geht es durch die Nacht Richtung Langener Waldsee. Wie sich herausstellt, trägt die frühe Uhrzeit zu einer sehr entspannten Startphase bei. Nur die Meldung von 24,7°C Wassertemperatur stört minimal die Atmosphäre, denn das bedeutet Neoverbot.
Einschwimmen, der Profi-Start und dann geht es für mich auf die Reise. Ich kann komplett durchkraulen, muss aber im Pulk immer wieder kurz anhalten. Im zweiten Abschnitt waren wohl noch einige Meter mehr dabei. Fazit: top, alles wie gewünscht.
Erwartungsgemäß bin ich auf dem Rad nur am Überholen, da ich beim Schwimmen recht weit hinten liege. Bis KM 103 gibt es genau zwei schnellere Radler. Wattwerte und Speed passen perfekt, aber dann kommt ein vertiefter Gully in der Straßenmitte, dem ich in Aero-Position nicht mehr ausweichen kann. 2 Sekunden später liege ich neben dem Fahrrad am Straßenrand. Zum Glück ist dem Rad nichts passiert, bei mir selbst scheint auch alles in Ordnung zu sein. Weiter geht’s. Leider kann ich wegen der Schürfwunden rechts nicht mehr den Arm voll ablegen und fahre daher in schiefer Aero-Position. Ob das, der Sturz oder mein evtl. leicht unzureichender Trainingsumfang auf dem Rad die Ursache dafür ist, dass es ab diesem Zeitpunkt merklich langsamer und zäher wird, bleibt unklar.
Fazit: Eigentlich alles im Soll, bis zum Sturz ein optimales Rennen, danach kein Druck mehr auf dem Pedal.
Kurz vor T2 sehe ich vom Rad aus die versammelten Triathlonfreunde und starte daher hochmotiviert in den Lauf. Die berechnete Pace scheint möglich zu sein, doch nach 2 km meldet sich der Rücken mit diversen Verspannungen und zwingt mich zur starken Temporeduktion. Das muss der Sturz ausgelöst haben, das kenne ich so nicht. Hinzu kommen die vielen einladenden Verpflegungsstellen, die jeder nur gehend besucht. Da kann ich also auch nicht anders. Bei KM 5 in etwa frage ich mich das erste Mal, ob ich es heute ins Ziel schaffen werde. Momentan sieht es schlecht aus. Immerhin darf ich mich jede Runde über die Brücke der Triathlonfreunde freuen, unter der ich jedes Mal lautstark empfangen werde. Wenn mehrere extra zum Anfeuern gekommen sind, ist Aufgeben keine Option. Zum DNF hat dennoch nicht viel gefehlt in dieser Phase. Mein Zustand bessert sich erst nach einer absoluten Überdosis Koffeingel – zumindest für eine knappe halbe Stunde, in der ich wieder ganz normal laufen kann, dann muss was nachgeworfen werden. Am Ende wäre immerhin ein Marathon Sub 4h möglich, aber ich habe irgendwie keine Lust, mich völlig zu verausgaben. Somit bin ich froh, wenigstens den intensiven Zieleinlauf im Zuschauermeer genießen zu können.
Fazit: Vielleicht der härteste Lauf, den ich je absolviert habe. Nur die Koffein-Kilometer fühlten sich nach Spaß an, der Rest war wirklich eine Qual, auch wenn es auf den tollen Momentaufnahmen nicht so wirkt.
Insgesamt also ein zwiespältiges Erlebnis mit 1,5 guten und 1,5 schlechten Disziplinen, bei dem das Finish dann zum einzigen Ziel wurde. Auf die Hitze lässt sich leider nichts schieben, die war dank guter Versorgung mit Wasser und Eis kein Problem. Und so eine Langdistanz kann sich sehr lange anfühlen, wenn es mal nicht so läuft.
Herzlichen Glückwunsch zu der erfolgreichen Teilnahme
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Montag 17:00 bis 19:00 Uhr
Dienstag 12:00 – 13:00 Uhr
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